Das neue Zhâdâr

Thema: Re: Das neue Zhâdâr Sa Apr 18, 2009 12:14 am

"Immer diese Politik" seufzte er leicht ironisch. "Ihr wollt also das gegnerische Heer ausspionieren und dachtet natürlich sofort an den top geschulten, klugen, unglaublichen, fantastischen Julian. Nun, ich kann es Euch nicht einmal verübeln. Ich vermutete in Euch sofort einen weisen Herrscher. Nur, an Geld mangelt es auch mir nicht. Ich habe aber eine andere Bitte: Tötet niemanden, der es nicht verdient hat. An den Soldaten, Mördern und Meuchlern könnt Ihr Euer hasserfülltes Herz stillen, doch lasst die unschuldigen Kinder und Frauen in Ruhe. Zumindest so weit wie möglich. Dann werde ich gerne alles mögliche für euch ausspionieren, da habt Ihr Euch an den richtigen gewendet. Einverstanden?" Er streckte dem Nachtmahrn seine Hand hin.

Thema: Re: Das neue Zhâdâr Sa Apr 18, 2009 1:17 am

Müy meldete sich zu Wort. "Labert der immer so viel?"

Thema: Re: Das neue Zhâdâr So Apr 19, 2009 3:41 pm

Ecthilion seufzte langsam, als würde Julian ihn unglaublich viel Kraft kosten, dann erhob er sich. Mit einem kalten Grinsen an Müy gewandt bestätigte er ihre Worte, bevor er auf Julian einging. "Ich verspreche dir das ich keine Unschuldigen richten werde." sprach er. Nur Gâdriel, der Julian hergeführt hatte bemerkte das verschlagene Grinsen auf dem Antlitz seines Vaters, und erwiderte den Blick mit purer Mordslust. Dann ritt er zu seinem großen Bruder hinüber und unterhielt sich ein wenig mit ihm. "Und wenn das alles ist was Euer begehr ist, Julian, dann soll es so sein. Und jetzt an die Arbeit." Die letzten Worte waren wieder von dem grausamen und unerbittlichen Unterton erfüllt, der keinen Aufschub duldete. Ecthilion winkte Müy heran. "Die Menschen wollen Bedingungen aushandeln. Ich gönne mir den Spaß, nehme aber dich und Sisaroth mit. Zumindest jetzt solltet ihr kurz ein Pferd besteigen, damit die Menschen nicht misstrauisch werden. Ihr Heer hat heute die letzte Verstärkung bekommen, alle weiteren Soldaten der Bündnisse fließen nach Terés selbst um die Stadt später zu schützen. Julian wird alles nötige Auskundschaften." Der Nachtmahr wandte sich ab und ging zu Sisâroth. Wenig später ritt Gadriel davon, er war noch ein wenig zu jung um an Schlachten teilzunehmen.

Thema: Re: Das neue Zhâdâr So Apr 19, 2009 6:32 pm

Müy lieh sich schnell ein Pferd. Reiten war fü Elementarwaffen nicht einfach, da Pferde generell vor ihnen zurückschreckten, aber die Pferde in Echilions Arme waren gut ausgebildete Schlachtrösser. Sie lieh sich auch einen der scharzen Kampfumhänge, da ihre enge Kelidung und nicht vorhandene Panzerung wohl aufgefallen wäre. Sie schwang sich auf das Pferd und schüttelte sich die Haare ein wenig ins Gesicht um ihre Pechschwarzen Augen zu verdecken. Dann kehrte sie zu Ecthilion zurück. "Von mir aus können wir."

Thema: Re: Das neue Zhâdâr So Apr 19, 2009 6:56 pm

Julian legte seine Kutte ab. Sie würde ihn nur belästigen. Jetzt musste er sich entscheiden. Entweder unentdeckt bleiben oder sich anpassen... Er entschied sich für's untentdeckt bleiben. Also begab er sich ganz langsam in Richtung feindliches Lager...

Thema: Re: Das neue Zhâdâr So Apr 19, 2009 7:09 pm

Der Nachtmahr nickte. Dann ertönte ein lautes Hornsignal. Vater und Sohn, und Müy ritten aus dem lager, umgeben von sechs weiteren schwer gepanzerten Reitern, von denen einer ein Bannerträger war. In der Mitte der Ebene trafen sie auf die Menschen. Die Schlachtrösser Ecthilions wirkten Majestätisch gegen die Pferde der Menschen, trotzdem waren auch diese nicht zu unterschätzen. Synthâ schnaubte unter dem metallischen Kopfpanzer und machte wohl am meisten Eindruck. Die Lage war angespannt. "Wir sind hier um Bedingungen auszuhandeln.." sprach einer der Menschen, ein-für menschliche Verhältnisse- gutaussehender junger Krieger. Seine Stimme war fest. Die Menschen hier waren bekannt für ihren Mut, und der Nachtmahr machte nicht den Fehler die Menschen zu unterschätzen. "Wie ich sehe habt ihr keinen einzigen Elben in eurem Heer. Wie schade, dass dieses stolze Volk seine Bündnisse bricht." Ecthilion nutzte die angespannte Lage, um für Zwietracht zwischen Elben und Menschen zu sorgen. Das würde ihm die Arbeit erleichtern.

Thema: Re: Das neue Zhâdâr So Apr 19, 2009 7:15 pm

Müy grinste. Eins der anderen Pferde scheute ein wenig, aber der Reiter hielt es gekonnt im Zaum. Sie blickte zu Sisaroth.

Thema: Re: Das neue Zhâdâr So Apr 19, 2009 10:59 pm

Inzwischen war Julian im Lager angekommen. Er wartete bis zur Nacht. Warten konnte er. Er spionierte alles aus. Alle schienen sehr in Aufruhr, man kämpfte schließlich nicht jeden Tag gegen einen Nachtmahr.

Nach einer Weile legte ein Ritter sich schlafen und ließ sein Waffenkleid außen hängen. Lauthals hörte man ihn noch im Zelt eingebildet von seinem Schwert schwärmen. Er schien betrunken. Dummkopf!

Langsam aber stetig schlich Julian zu dem eben abgehangenen Kleidungsstück und ehe man sich versah war ein kleines Stück von ebendiesem abgeschnitten. Zu einfach!

Julian lächelte. Ecthilion hatte ihm nicht verboten, von seinem Ausflug auch für sich selbst Profit zu schlagen. Und solange er sich nicht verriet, würde er das auch tun. Schließlich lagern in so einem Lager nicht nur Menschen... Sondern auch deren Materialien, Werkzeuge und last not least deren Geld.

Kurz schaute Julian sich um. Sofort hatte er das Zelt des Offizieren erblickt. Wer so ein prachtvolles, fahnenbeschmücktes Zelt hat, kann nur ein hohes Tier sein.

Hineinzuschleichen war für ihn kein Problem. Er hatte 25 Jahre lang nichts anderes gemacht. Die "Wachen" vor der Türe waren mit Kartenspielen beschäftigt. Und innen schien keiner zu sein. Waren wohl alle bei einer Besprechung. Die prachtvolle Schatztruhe war schnell gefunden und ebenso schnell war sie geöffnet. Kein magisches Schloss, wie auch, bei Menschen.

Nachdem er sein Handwerk getan hatte, schloss er wieder die Türe und hinterließ "zufällig" dein vorher abgerissenen Teil des Waffenrocks. Der arme Mann könnte ihm fast schon leid tun, aber er war ja selbst schuld...

Ein, zwei Zelte, die nicht wirklich bewacht waren, durchstöberte er noch, dann waren seine Taschen vorerst voll...

Nun musste er seinen Auftrag erledigen. Er hielt Ausschau nach dem Wappen, das er benötigte, hatte es auch schnell gefunden...

((Fortsetzung folgt))

Thema: Re: Das neue Zhâdâr Mo Apr 20, 2009 7:07 pm

Der Nachtmahr wartete eine Weile, bis er die Situation erneut nutzte. "Es weiß ja jeder das Elben arrogante Wesen sind. Aber das sie ihre Bündnisse einfach fallen lassen, damit sie ihre eigenen, ach so wertvollen Krieger nicht opfern müssen, dass hätte selbst ich nicht erwartet.." Mit einem listigen Blick fügte er hinzu:"Jaja, den Spitzohren sollte man nicht trauen...erst macht man ihnen Geschenke um Frieden zu halten, und dann fallen sie über einen her, weil man eine Blume gepflückt habt. Ihr Menschen habt darunter anscheinend besonders zu leiden." Die Stimme Ecthilion war geschickt benutzt, um die Menschen zu benebeln. Und die Mienen der Reiter versrpachen ihm, dass diese Zweifel an den Elben bald die Runde machen würde. Der Anführer der Reiter der Menschen, der am Anfang versucht hatte wegzuhören, stotterte..."Da..da ist schon etwas wahres dran...denke ich." Die Nachtmahre nickten nur. Dann begann Ecthilion erneut zu reden. "Nun, jetzt zu dem warum wir eigentlich hier sind. Welche Bedingungen wollt ihr aushandeln? Sprich schnell, Mensch, bevor meine Geduld zu Ende ist." Der Nachtmahr war nun gelangweilt. Außerdem würde er seine Soldaten ohnehin nicht mehr lange zurückhalten können. Der Mann nahm eine Schriftrolle zur Hand und las vor (Was Ecthilion sehr verwunderte, denn die meisten Menschen konnten nicht lesen) "Wir fordern folgende Bedingungen: Da es anscheinend für Friedensverhandlungen zu spät ist.." Die Nachtmahre nickten böse grinsend,"und ihr Terés und das umliegende Land bedroht, ist es unser Recht die Zeiten festzulegen..." Nun lachten die Nachtmahre. Das schüchterte sowohl Reiter als auch Pferde ein, diesmal bewahrten die Reiter nur mühsam die Kontrolle. "Wir werden sehen...Ich werde vor Morgengrauen nicht angreifen..alles was danach folgt, werdet ihr sehen.." Der Mann der vorgelesen hatte schaute nun grimmig. Dann spuckte er Ecthilion vor die Füße, was seine Kameraden mit leisem Entsetzen quittierten. Der Nachtmahrherrscher lächelte böse. Dann, ganz plötzlich schnellte sein freier Arm nach vorne und packte den Mann am Genick. Die blassen Finger des Nachtmahrs drückten zu, und Ecthilion hob den Mann hoch, während sein Pferd sich aufbäumte. "Dreckiger Mensch.."Zischte er ihm zu, während eine Impulswelle aus reinem Zorn ihn verließ. Er hob seine Klinge und schlitzte den Mann auf, warf den schreienden und gurgelnden Soldaten auf seine Kameraden. Da kam Synthâ wieder auf dem Boden auf. Wie auf einen Befehl streckten Ecthilions Begleiter die Pferde der Menschen hin und ritten davon. Die Menschen mussten zu Fuß zurück zum Lager. Und da sich Menschen meistens an ihre Vorschriften hielten, und der Mann Ecthilion beleidigt hatte, würde keine Racheaktion folgen. Sisârôth schmunzelte. Sein Vater hatte mal wieder für eine Menge Spaß unter den Nachtmahren gesorgt.

Thema: Re: Das neue Zhâdâr Mi Apr 22, 2009 5:36 pm

"Menschen sind so dumm, sie verlieren so schnell die Beherrschung, kaum zu glauben. Aber eins verstehe ich nicht Herr", in Gegenwart anderer zollte sie ihm den angebrachten Respekt, "warum lasst Ihr Euch auf diese sinnlosen Gespräche ein, wenn Ihr sowieso nicht darauf eingeht? Ich verstehe ja, dass es da nichts zu verhandeln gibt, da der Krieg ohnehin unausweichlich ist, und dass ihr gerne euren Spaß habt..." Das hätte sie wohl alles gesagt, wäre sie ein Mensch gewesen, aber ihr war das alles herzlich egal. Sie hatte ihren gewollten Einblick ins Heer bekommen und so sagte sie schon nach "Beherrschung" gar nichts mehr.

Thema: Re: Das neue Zhâdâr Mi Apr 22, 2009 6:53 pm

Langsam schlich er sich zum Zelt. Natürlich war er drinnen. Julian stellte sich in voller Größe vor ihn.
"Salve, filie perniciei, sis beatus." (Julian)
"Ave, Julian, filie noctis. Idem." (Gordormir)
"Ihr seid ein Verräter, Gordormir, wisst Ihr das?" Julian lächelte.
"Der Schuldige übersieht gerne den Balken in seinem Auge um den Splitter im Auge des anderen besser sehen zu können." Auch Gordormir lächelte. "Woher wusstet Ihr, dass ich hier sein würde, Julian?"
"Ich dachte, Ihr würdet mich nach all den Jahren kennen, Gordormir" Julian spielte enttäuscht. "Nun gut, kommen wir zum Geschäft. Was habt Ihr anzubieten?"
"Eine Menge Informationen. Jedoch wie immer nur gegen ein bisschen Entgegenkommen."
"Hier", Julian schmiss ihm das eben geklaute Geld hin, "doch passt auf, dass Ihr nicht zur Staphyla werdet!"
"Wer ist denn unser beider Euclio und wer das baldige Opfer des Orcus?"
"Der Aulularia frühere Besitzer sind ein paar Offiziere und unser Todgeweihter, der offensichtlich zu stolz auf seine Mordwaffe war."
"Julian, Ihr seid ein Held. Nun zu dem, was Ihr wissen wollt. Ich konnte in Erfahrung bringen, dass man neben der Hauptfront auch noch ein paar kleinere Gruppen losschicken will, die hinterrücks angreifen werden."
"Meuchelmörder, wie...abscheulich!" Julian lächelte sein kaltes Lächeln.
"Jedoch will mir keiner hier genaueres sagen, ich komme ihnen wohl zu absonderlich vor..."
"Welch ein Wunder, wenn alle Schlachten, an denen ihr zuvor lagertet, als Niederlagen enden. Fahr fort!"
"Jedoch erwarten die Kriegsherren noch einen General. Sie wollen von ihm Verstärkung anfragen. Jedoch...wird dieser General nie hier eintreffen. Er betrachtet die Welt mittlerweile schon von einem anderen Sichtpunkt...von unten herauf. Seine Kleidung wurde sichergestellt und liegt dort hinten im Schrank. Macht Euer Ding, Julian, Ihr wisst, was Ihr zu tun habt."
"Wieso führtet Ihr solch gefährliche Aktionen durch, wusstet Ihr doch nicht einmal, dass ein Spion kommen würde?"
"So ganz unbekannt wie Ihr meint seid Ihr mir eben doch nicht, wertester Julian."
"Nun gut. Wie heiße ich?"
"Karl von Aublingen."
"Welch eine Tragödie, würde der edle Herr kein "von" besitzen. Oder besser, besessen haben..." Julian packte sich die Kleidung und wollte gerade gehen.
"Julian, eine Frage noch. Wo ist Euer Gehilfe, Marus hieß er doch."
"Erstens ist er nicht mein Gehilfe, sondern ein mir nachgelaufener Fanatiker, dessen Hundeblick ich nicht widerstehen konnte und zweitens beherrscht er perfekt die "Ich kenne euch nicht"-Rolle, ich habe ihm wohl zu viel beigebracht. Oder aber er schuldet mir zu viel Geld." Julian lächelte noch einmal, dann schlich er hinaus.

((Fortsetzung folgt))

Thema: Re: Das neue Zhâdâr Mi Apr 22, 2009 7:53 pm

Ecthilion nickte nur auf Müys knappe Worte. "Wie froh werde ich sein, wenn endlich Elben unsere Gegner sind. Die sind wenigstens ebenbürtig." Der Nachtmahr lachte leise. Dann winkte er Sisâroth hinüber und wechselte einige, für andere, unverständliche Worte mit ihm und schickte ihn dann weg. Sisârôth ritt zu einem Befehlshaber und wiederhohlte die Worte seines Vaters. Der Offizier nickte, sprach einige laute Befehle aus und ritt dann mit einem Teil der Kavallerie in die Mitte des Schlachtfeldes. Dahinter folgten einige einfache Fußsoldaten. Die Ballisten der Menschen wurden angespannt und die Nachtmahre auf den Pferden wurden argwöhnisch beäugt. Dann begannen die Krieger Ecthilions, einen Graben auszuheben. Die Pferdestaffel davor verhinderte, dass die Menschen sahen was vor sich ging. Die Erde wurde zu einem kleinen Wall aufgehäuft, der vor den Graben auf der Seite der Menschen aufgehäuft wurde. Es wurde ein breiter Graben, nicht tief, aber lang und breit. Der EWrdhügel der als provisorischer Wall aufgetürmt war, wurde extra locker aufgehäuft, damit die Menschen nicht allzuleicht dort hochkamen. Dann verschwanden die Krieger wieder, nur die Reiter blieben dort wo sie waren. In der Nacht dann, als viele der Menschen schliefen, kamen erneut Krieger. Unzählige kürzere aber dicke Baumstämme waren angespitzt worden und wurden nun in den Boden getrieben, manche diagonal, mit den Spitzen zum Erdhügel, manche senkrecht. Der Stachelwald würde die Kavallerie aufhalten. Und die wenigen Bogenschützen Ecthilions konnten die Menschen die über den Erdwall krochen leichter erschießen. Zur demoralisierung der menschlichen Truppen, hatte man bereits neue Grenzen abgesteckt, und war bereits dabei, kleinere Grenzposten zu errichten. Die helle Erde der Ebene färbte sich zunehmend dunkler und das Gras verdorrte erst und zerrieselte dann zu Staub. Ein Zeichen für die Anwesenheit vieler Nachtmahre. Sie sogen das Leben förmlich aus dem Boden und steigerten so ihre eigene Kraft. Der Nachtmahrherrscher lächelte. Der morgige Tag würde der Anbeginn eines neuen Zeitalters für die Nachtmahre werden.

Thema: Re: Das neue Zhâdâr Mi Apr 22, 2009 11:38 pm

Müy saß unter den sternen, sioe hatte sich alles genau angesehen und mögliche Strategien ermittelt, die sie je nach befehl ausführen konnte. Sie genoß den großen fast vollen Mond und lud sich mit Energie so übervoll, dass die Luft um sie knisterte. In Zhâdâr hatte ihr das gefehlt. Hätte Ecthilion sie gefragt, so hätte sie den Graben viel schneller ausheben können, aber das hatte er nicht. Die Nachtmahre schliefen nicht, das taten sie nie und auch Müy brauchtekeinen Schlaf, vor allem nicht wenn sie so voller Energie war, sie strich eine Weile durchs Lager, dann suchte sie Ecthilion auf. "Als du diesem Witzbold versprochen hast, keine Unschuldigen anzugreifen, hast du dein Wort nur für dich gegeben, aber nicht für Sisaroth, nicht wahr?"

Thema: Re: Das neue Zhâdâr Do Apr 23, 2009 2:59 pm

Ecthilion und Sisârôth lachten böse. "Würde er richtig zuhören, hätte er das wohl selbst festgestellt. Mein Vater sagte lediglich: Ich verspreche dir das ich keine Unschuldigen richten werde." Sisaroth hatte nun das erste mal mit Müy gesprochen. Seine Stimme ähnelte stark der seines Vaters, aber man hörte, dass er jünger war. "Falls wir die Stadt Terès einnehmen, werden alle anderen dort vertrieben. Zhâdâr soll nicht überfüllt sein, und Terés wäre eine gute Grenzstadt.." Es klang nicht so, als würde Ecthilion daran zweifeln, dass sie Terés einnehmen würden.

Thema: Re: Das neue Zhâdâr Do Apr 23, 2009 4:22 pm

"Er ist ein Thor, ich würd gern sehn was er macht, wenn er im Lager auffliegt." Entgegnete Müy. "Aber warum baut ihr euch nicht einfach eine zweite Stadt, das dauert doch nicht lang, von dem was ich mitbekommen habe. Abgesehen davon, dass es um ewige Rache geht habe ich eure Motive noch nicht ganz verstanden. Spaß am Töten, Ausweitung des Herrschaftsgebietes, undfreundliche Umsiedlung der Nachbarn?" Sie stellte die Frage an beide, sah aber Sisaroth an. Irgendwie fand sie ihn interessant, vielleicht weil sie ihn noch nicht so gut einschätzen konnte, wie seinen Vater.

Thema: Re: Das neue Zhâdâr Do Apr 23, 2009 5:28 pm

Die beiden Nachtmahre sahen sie lange an. Sisârôths Augen funkelten Misstrauisch. Dann wandte er sich zu seinem Vater. "Déginën alban, kriashasinën da" zischte er auf der grausigen Sprache der Nachtmahr. Ecthilion sah ihn, an dann antwortete er: "Ia taz toere, piántinën" Ein Stück weit schien Sisârôth sauer zu sein. Denn er sprach nun gereizter. "Ia nosu tokan, Vosu'san opjhën sha" Er sah seinen Vater böse an. "Isas ab nosu ëk vosu'san brinstën da-ia amkane sha-i witas ab nosu." sagte dieser ruhig. Sisâroth schien sich langsam zu beruhigen. "Astrans ab taz kamitsae veuarda." Ecthilion nickte. Dann wandt er sich wieder an Müy. " Ich will meine Rasse wieder aufleben lassen. Ist das so Verkehrt?" Das dies natürlich nicht der einzige Beweggrund war, sah man den beiden Nachtmahren an. In solchen Momenten konnte man die Verschlagenheit, die ganze Bosheit der Nachtmahre spüren. Sie waren sehr Intelligent und nutzten dies, im Gegensatz zu den Elben, um den Tod zu bringen. Das man es bei Nachtmahren nicht mit dumpfen Orks zu tuen hatte, merkte man sofort. Das hinterlistige Glitzern der Iriden, die tödlich lächelnden Münder verrieten meistens die wahren Absichten, aber bis ein Nachtmahr sein ganzes Maß an Bosheit auspackte, dauerte es lange. Sie waren Geduldig. Und das traute ihnen niemand zu.

Thema: Re: Das neue Zhâdâr Do Apr 23, 2009 6:25 pm

'Ganz toll, auf Sprachen reden, die ich nicht verstehe.' Das mochte Müy gar nicht, und immer wieder verfluchte sie ihre Erschaffer dafür, dass sie nur die zwei großen Sprachen verstand. "Nein, daran ist nicht falsch, ich will auch keinerlei Kritik anbringen, ich frage bloß. Mir ist egal wer oder was auf dieser Welt was macht." Müy unterschätzte niemanden, der Vorteil ihrer Art war, dass sie nicht überheblich oder eingebildet waren. sie überschätzten sich ebensowenig wie sie andere unter- oder überschätzten und sie wusste, dass Ecthilion ihr nicht die Wahrheit, oder zumindest, nicht die ganze Wahrheit sagte.

Thema: Re: Das neue Zhâdâr Sa Apr 25, 2009 12:09 pm

Ecthilion nickte nur. "Julian ist noch nicht wieder da." Sagte Sisârôth ruhig. Durch Ecthilions Augen ging ein rotes funkeln und er drehte sich ruckartig in die Richtung, wo das Heerlager der Menschen lag. "Das ist egal. Bei Morgengrauen greifen wir an. Gib den Befehl weiter." Der Nachtmahr konnte 24 Stunden am Tag angreifen, weil seine Rasse und seine Soldaten keinen Schlaf benötigten. Das war der größte Vorteil. Während die Menschen morgens eher verschlafen waren, so spürte man keinerlei Müdigkeit bei den Nachtmahren.

Thema: Re: Das neue Zhâdâr Mo Apr 27, 2009 7:42 pm

"Woher kennt ihr diesen Julian?", sie war direkt, schon immer gewesen. Schmeicheleien, lange Reden um den heißen Brei waren nie ihres gewesen. Während der Unterhaltung schaute sie imer wieder zu den Sternen. Hin und wieder murmelte sie mathematische Formeln vor sich hin. Sie glänzte nun nicht mehr, ihre Erscheinung war eher unauffällig, den schwarzen Mantel hatte sie behalten. So saß sie auf einem Felsen und wartete auf den Aufgang der Sonne und den Untergang der feindlichen Streitmächte.

Thema: Re: Das neue Zhâdâr Di Apr 28, 2009 1:44 pm

"Das ist eine lange Geschichte. Er ist ein Taschendieb, ein Spion und das alles zusammen. Aber er ist gut. Ich habe ihn in einer niederen magischen Spelunke kennengelernt, die von noch niederen Wesen geführt wird. Naja wie dem auch sei, ich habe mich damals entschlossen, dass Julian später noch nützlich sein könnte. Und siehe da, schon ist er hier. " Der Nachtmahr schmunzelte.

Thema: Re: Das neue Zhâdâr Di Apr 28, 2009 11:30 pm

"Ich bin gespannt wie sich die Menschen morgen anstellen werden. Ich war bei den letzten großen Kriegen dabei und hab viel Unfähigkeit, aber auch sehr gute Strategen gesehen."
Sie stand auf, sodass sie das gesamte Schlachtfeld überblicken konnte, versuchsweise streckte sie die Arme aus, die Hände quasi über die Ebene gestreckt, die Finger gespreizt. Dann ballte sie langsam Fäuste und der Boden erzitterte ganz leicht, kaum merklich. Es war eher ein Murmeln der Steine und würde sicherlich keinen Menschen aufwecken. Zufrieden lächelte, quer übers Feld zog sich ein haarfeiner Riss duurch den Boden.
"Die Bereschnungen stimmen."

Thema: Re: Das neue Zhâdâr Mi Apr 29, 2009 3:27 pm

Schnell hatte Julian sich etwas außerhalb des Lagers umgezogen und schritt nun feierlich zum Heerführer. Überall, wo er vorbeikam, drehte man sich zu ihm um. Karl von Aublingen musste ein wichtiger Mann sein. Am Zelt des Heerführers angekommen, schritt er sofort hinein. Ein Mann seines Ranges durfte das. Man empfing ihn feierlich.
"Seied gegrüßt. Ihr müsst Herr von Aublingen sein!", erfreut, vor einer Verzweiflung bewahrt, kam ein Kommandant, der gar nicht erfreut über den Aufmarsch der Nachtmahre schien, auf Julian zu.
"Würde ich sonst sein Wappen tragen, wäre ich es nicht?" Julian setzte sich eingebildet und wichtigtuerisch auf einen Stuhl.
"Ähm, nein. Natürlich nicht. Wo sind Eure Wachen, wenn nich fragen darf?" Der Befehlshaber schien verwirrt.
"Haltet Ihr mich wirklich so wehrlos, dass ich mich schützen muss? Sagt, habt Ihr noch nie von der Kampfkunst der von Aublingen gehört?"
"Entschuldigt, dass ich Eure Macht so bezweifelte. Doch schien es mir nur Merkwürdig." Schon wieder schien Julians Gegenüber hilflos
"Mir kommt es merkwürdig vor, dass ihr so viel Zeit zum reden habt. Ihr braucht meine Leute. Also, verratet mir Euren Plan und wie Ihr meine Truppen zu bezahlen gedenkt, so werde ich das Meinige tun." Julian spielte genervt.
"Nun gut. Doch, woher weiß ich, dass Ihr nicht mit dem Geld einfach abhaut?"
"So wahr ich Karl von Aublingen heiße, werde ich mit meinen Truppen bis zur letzten Minute Euch zur Seite stehen. Reicht Euch dieses Versprechen?"
"Sicher, Ihr seid schließlich ein ehrenvoller Mann!"
"Was denn auch sonst. (Dumme Menschennarren. Glauben einem jedes Wort) Also, euer Plan und ein kleiner Vorgeschmack der Belohnung, wenn ich bitten darf!" Julian spielte nervös.
"Nun gut. Der Kampf wird ganz normal verlaufen. Bis zum Abend. Wir lassen uns bewusst zurückdrängen, die Nachtmahre werden ihren baldigen Sieg feiern. Genau dann greifen wir von hinten an. Dafür brauchen wir nur noch mehr Leute. Die Ihren. Bis jetzt besitzen wir etwa 300 Bogenschützen, genauso viele Reiter, und je doppelt so viele Schwertkämpfer und Lanzenträger. Die Zahlen sind aber recht ungenau."
"Sehr gut. Jetzt brauch ich nur noch den "Motivationsschub"". Julian lächelte ironisch.
"Natürlich", ein Diener kam mit einem Beutel voller Goldstücken an, "das ist der erste Teil. Den Rest bekommt Ihr, sobald wir Eure standhaften Männer bei uns haben."
"Ich bin schon auf dem Weg." Julian stand auf. Drehte sich aber noch einmal um. "Ein Tipp vom Meister noch: Evakuiert Frauen, Kinder, Greise und Wehrlose. Nachtmahre gelten als unerbittlich." Dann drehte er sich um und verschwand.

Das wäre erledigt. Sein Abendbrot hatte er auf verdient, und ein paar Unschuldige gerettet. Natürlich hätte er dem Nachtmahren auch einfach trauen können, aber dazu kannte er diese Rasse zu gut.

Thema: Re: Das neue Zhâdâr Mi Apr 29, 2009 6:32 pm

"Folge ihm", sagte der Kommandat zu einem seiner Untergebenen. "Wenn das Aubling war fresse ich einen Besen." Der Kommandant Reitling hatte sich zurückgehalten, aber er erkannte einen Verräter wenn er ihn sah. 'Gut dass ich die anderen überreden konnte ihn nicht in den richtigen Plan einzuweihen, ein von Aublling kommt niemals zu spät und ist auch nicht so ehrenlos sich kaufen lassen zu müssen. Wer immer das war, er würde nicht so ungeschoren davonkommen. Der junge Krieger, einer der besten seines Regiments verließ das Zelt und machte sich auf die Suche nach General von Aubling. Er fand ihn bald und folgte ihm in großer Entfernung unauffällig.

Thema: Re: Das neue Zhâdâr Do Apr 30, 2009 8:27 am

Das Nachtmahrlager war still geworden. Ecthilion und Sisâroth hatten sich zurückgezogen, die meisten anderen Nachtmahre schärften ihre Schwerter und putzten ihre schwarzen Rüstungen. Plötzlich fing einer der Heerlagerwachen an zu lachen. Sofort erregte er das Aufsehen einiger Kameraden, die sich ebenfalls amüsieren wollten. Sie gingen mit fließenden, formvollendeten und perfekt aussehenden Bewegungen zu dem ersten hinüber. Dieser deutete nur auf eine Schemenhafte Gestalt...Im dunkeln war sie für Menschen kaum zu erkennen. Ein paar der Nachtmahre gingen der Gestalt hinterher. SIe hatte eine geschwärzte Rüstung an und trug ein Schwert, welches etwas zu lang für Nachtmahre war. Auch bewegte er sich unsicher, und die Nachtmahre spürten die Angst dieser Gestalt. Das Gesicht war auffallend hässlich in den Augen der Nachtmahre, und die Gestalt stank wie nur Menschen stinken konnten. Die geschwärzte Rüstung aber gab den Ausschlag. Keiner der Nachtmahre würde sich mit so einer billigen Blechbüchse, die danach übers Feuer gehalten wurde, abgeben. Die Nachtmahre waren nun nahe an der Gestalt heran. Diese drehte sich um und fing an zu stottern: "S-seid g-gegrüßt...m-meine Brüder.." Seine Stimme war rau. Kein bisschen Melodiös. Und sofort verstummten die lachenden Nachtmahre Augenblicklich. Ihnen stand nun der Zorn ins Gesicht geschrieben.."Du wagst es uns Brüder zu nennen, Mensch? " Auf dem letzten Wort war eine merkwürdige Betonung, die den Mann zusammenzucken ließ. "V-Verzeiht" Murmelte dieser und wollte sich umgehen, als vor ihm Sisârôth stand und ihm mit einem mörderischem Grinsen sein Schwert in den Bauch rammte. Die Klinge glitt durch die billige Rüstung wie durch Butter. Danach gingen einige Nachtmahre mit dem Leichnam zum Rand des Heerlagers der Menschen und schmissen diese schlechte Imitation einfach weg.

Thema: Re: Das neue Zhâdâr Do Apr 30, 2009 10:53 am

Anbarin schritt langsam in das Lager der Menschen.
Er hatte strahlende Gesichter und Jubel erwartet, stattdessen empfing ihn mürrisches Murmeln und Sätze wie: "Reichlich spät Spitzohr." oder "Schön das ihrs einrichten konntet uns nun doch nicht im Stich zu lassen."
Anbarin humpelte langsam durchs Lager und erntete fragende Blicke von den Menschen am Weg, einer der Krieger behauptete zu seinen Kameraden gar, dass er gegen diesen krüppeligen Baumknutscher ohne Waffen antreten würde. In dem Kopf dieses Mannes pflanzten sich die Gedanken "Das will ich sehen, frag ihn!"
"Hey Spitzohr! Komm her wenn dus gegen mich aufnehmen kannst lass ich dich auch zum Herzog."
Anbarin lächelte. Er hatte dieses besondere Raubtierhafte Lächeln, dass er immer auflegte, wenn er etwas lustiges tun würde. Er blickte den Mann tief an nickte einmal und der Mann brach zusammen und wurde bewusstlos.
"Noch irgendjemand, der glaubt ich wäre hier falsch?"
Ein breites Gemurmel das nach 'ich hab noch was zu tun, am anderen Ende des Lagers' oder 'der hohe Elb hat schon recht' begleitete Anbarin zum Zelt des Herrschers.
"Seid gegrüßt edler Herr." Der Herzog sah auf und ein gequältes Lächeln durchzog sein Gesicht.
"Ahh, die Elben. Seid ihr hier alleine edler Herr, oder habt ihr es tatsächlich noch geschafft euch an unseren Bund zu erinnern." Der Herzog konnte seine Mine nicht mehr kontrollieren. Die Worte des Nachtmahren hatten ganze Arbeit geleistet. Er schaute angewidert auf Anbarin.
"Es ist sehr angenehm zu wissen, dass ihr kurz vor unserer Vernichtung noch schnell vorbeischaut um zu sehen wie es uns so geht. Wisst ihr man erwartet von Bündnispartnern dass sie pünktlich ankommen und sic nicht bis kurz vor der Schlacht Zeit lassen." Der Herzog schnaubte.
"Ich höre aus euren Worten, dass ihr noch nie mit Elben zusammen gekämpft habt, wir pflegen immer, und ich meine wirklich immer, erst kurz vor der Schlacht zu erscheinen. Und nunja, wir sind da."
In diesem Moment ertönte von draußen ein Horn.
Im nächsten Moment trat ein Elbenmarshall in das Zelt.
"Anbarin, Elbenweiser, es ist schön euch tatsächlich zu sehen. Herzog, das erste bis fünfte Regiment der Elben von Rothward sind zur Unterstützung eingekehrt, wir werden unser Lager etwas weiter östlich aufschlagen."
Dem Herzog fiel buchstäblich die Kinnlade herunter.
"A-a-ber der Nachmahr hat gesagt..." Anbarin glühte plötzlich.
"IHR WAGT ES DEN URALTEN BUND ZU BEZWIEFELN, NUR WEIL EIN NACHTMAHR, EIN WESEN PURER LIST UND BOSHAFTIGKEIT GESAGT HAT WIR WÜRDEN NICHT KOMMEN?"
Alle in dem Zelt zuckten zusammen und mussten sich irgendwo festhalten.
"Wenn der Nachtmahr Zwietracht zwischen uns sähen kann, dann können wir nicht als Einheit kämpfen und das ist sehr wichtig, denn die Nachtmahre sind sehr stark."
Der Herzog schluckte und fasste sich.
"Ich werde sofort die schlachtpläne anpassen. Ich danke euch."
Der Elbenmarshall stellte sich zum Herzog.
"Darf ich euch helfen, ich kenne meine Männer und kann ihre Stärken gut einschätzen."
Anbarin ging aus dem Zelt und setzte sich an den Eingang.
Er sah in Richtung des kleinen Waldes.
A'tri, du bist spät.

» Zhâdâr-Grenzstädte