Idrâ nos Valî IIXI - Die Chroniken der Waldläufer (Im Jahre 3786 elbischer Zeitrechnung)

Hier soll ein neues "Projekt" meinerseits entstehen. Dabei enthalte ich mir allerdings vor der einzige oder sage ich einer von maximal drei Waldläufern zu sein. Jeder darf mitmachen.
Ab morgen poste ich, das jetzt nur damit ichs nicht vergesse.

Viel Spaß schonmal.

Selbe Welt wie die anderen Threads?

Ja, genau, nur ein wenig Abseits gelegen..
hui ich habe noch nie nen Menschen bzw nen guten Charakter gespielt. Wird ja mal ne Herausforderung Smile

Wenn sonst noch Fragen bestehen, werde ich diese gerne beantworten.

Es regnete. Wie so oft zu dieser Jahreszeit. Es gab andere Orte an denen zu dieser Jahreszeit die Sonne schien, aber das war hier die Ausnahme. Die Kapuze seines grünen Waldläuferumhangs tief ins Gesicht gezogen, klopfte Artheas mit dem Türklopfer gegen das mickrige Tor einer mickrigen Stadt. Nach kurzer Zeit wurde ein Spalt des Tores geöffnet und der Wächter erkannte ihn. "Ahh, der Herr Waldläufer. Du hast Glück, dass du noch hergelangt bist. In letzter Zeit erhalten wir keine Nachrichten mehr einiger unserer Lehnsherren und deshalb wurden die Sicherheitsmaßnahmen erhöht. Und wir Wächter müssen es ausbaden..." Er wollte noch weiterreden, aber Artheas räuspern brachte ihn zum schweigen. "Ich würde nun einfach gerne zum Gasthaus, Heinrich." Sagte er, freundlich aber bestimmt. Er kannte viele Torwächter, er musste sich ja oft genug mit diesen Auseinandersetzen. In den meisten Städten wurde er mit Du angeredet, weil Waldläufer den meisten Menschen Angst machten und deshalb unbeliebt waren. Nur die Geschichten hörte man immer gerne. Artheas ging an dem Torwächter namens Heinrich vorbei und die Straße entlang, die schon bald an eine Kreuzung mündete. Die Stadt war nicht groß und nicht besonders sauber, wie es im Norden bei den meisten Städten so war. Gestank von Viehmist und Exkrementen lag in der Luft und unwillkürlich wurde der Waldläufer daran erinnert, warum er sich außerhalb der Städte wohler fühlte. Aber bei diesem Regen war es nicht ratsam draußen zu schlafen, es sei denn es ging nicht anders. Wahre Sturzbäche ergossen sich aus den Wolken die die Nacht noch finsterer machten. Nur an einigen Stellen waren Straßenbeleuchtungen noch an, die anderen Fackeln wurden vom Wasser gelöscht. Nach einigen Kurven und Gassen stand Artheas endlich vor dem Gasthaus. Hier war er gerne, denn die Stube war warm, das Bier kühl und gut und das Essen war ebenfalls nicht schlecht. Selbst die Betten waren sauberer, als man es dieser Stadt zugetraut hätte denn der Wirt legte Wert darauf, ein sauberes Gasthaus zu führen. Als Artheas die angenehm warme Stube betrat, wurde es augenblicklich still und alle Blicke lagen auf ihm. Viele misstrauische, aber auch einige interessierte Gesichter musterten ihn. Nur der Wirt strahlte als er ihn sah und begrüßte ihn überschwänglich, denn wenn Artheas hier war, würde es keine Prügeleien geben sondern gemütliches Geschichtenerzählen. Als der Waldläufer sich in eine Ecke neben dem Kamin begab und sich dort an den Tisch setzte, fingen die Gespräche der übrigen Gäste wieder an und er wurde ignoriert. Außer vom Wirt, der ihm ein warmes Essen und ein kühles Bier brachte. Artheas hielt diesen am Arm fest. "Ich werde heute hier nächtigen. Das Wetter lässt nicht zu das ich draußen schlafe." Er öffnete einen kleinen Lederbeutel und gab dem Wirt ein paar Goldmünzen. Dieser nickte eifrig. "Jaja, schreckliches Wetter. Ich werde sehen, was sich machen lässt." Dann verschwand er wieder, rief aber vorher noch einen Gehilfen der die Stube für Artheas herrichten sollte. Der Waldläufer bezahlte gut. Nachdem Artheas gesättigt war und ein Bier ausgetrunken hatte, nahm er seine Pfeife und stopfte sie gemächlich. Danach nahm er einen Glimmspan und hielt ihn erst ins Feuer und dann in die Pfeife. Er paffte ein paar mal, bevor er einen wunderbaren Rauchring zustande brachte. Er ließ sich noch ein Bier bringen und wartete bis die betrunkenen Gäste verschwunden waren. Nur noch die Glut schwelte im Kamin und erfüllte den Schankraum mit schummrigem Licht, das von Pfeifenqualm verstärkt wurde. Die glimnmende Pfeife beleuchtete ein wenig des Waldläufers Gesicht und als sich viele der Gäste um ihn geschart hatten wie kleine Kinder, begann er zu erzählen. Er erzählte über seine Abenteuer, aber auch alte Geschichten über verschiedene Rassen die alle gerne hörten. Nachdem er fast über jede große Rasse etwas berichtet hatte fragte ein nervös wirkender junger Mann:"Was ist mit den Vorkommnissen im Südosten? Die Sicherheitsvorkehrungen in vielen Städten wurde verschärft und alle sprechen nur irgendetwas vom Osten, was ihnen die alten Männer erzählen. Weisst du etwas darüber, Waldläufer?" Einige zustimmende Stimmen wurden laut, die aber schnell leise wurden als sie den Blick von Artheas sahen. "Ich weiß so einiges. Auch über Vorkommnisse im Südosten. Doch kann und will ich nicht mehr sagen und gebe nur einen guten Ratschlag: Glaubt den alten Männern, denn sie haben viel mehr gesehen als ihr. Gute Nacht." Mit diesen Worten stand er auf, leerte seine Pfeife über dem Kamin und begab sich nach oben in seine Stube.

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Eine Frau, gekleidet in einen langen Mantel, befand sich unter den Zuhörern .Sie war nicht in das stickige Gasthaus gekommen, um sich Geschichten anzuhören. Nein, Adara musste arbeiten, und der Waldläufer würde ihr nächstes Opfer sein. Sie hatte gesehen, wie der Mann dem Wirt Geld für ein Zimmer gab, das doppelte von dem, was ein Wirt eigentlich verlangte. Außerdem trug er eine kunstvolle Silberbrosche und mehrere gut gearbeitete Lederbeutel an seinem Körper, diese würden jeweils mindestens 10 Silberlinge bringen.
Als der Mann seine Geschichten beendet hatte und auf seine Stube ging, wartete sie noch einige Minuten und stieg dann die knarrende Treppe hinauf. Ihr fiel ein, dass sie überhaupt nicht wusste, welches Zimmer der Fremde bewohnte und so ging sie noch einmal nach unten, um den Wirt zu fragen. Auf starkes Drängen und ein paar Goldmünzen hin verriet er Adara, dass er dem Waldläufer das hinterste Zimmer gegeben habe und so begab sich Adara dorthin. Sie klopfte an.

Tadaaa, ch bin dabei.

Artheas war gerade in seinem Zimmer angekommen (es war ein sauberes, geräumliches Zimmer) als es an die Tür klopfte. Gewohnt misstrauisch legte er eine Hand an einen Dolch, das Schwert würde zu sperrig sein. "Wer ist da?" fragte er deshalb und hielt die Tür zu. Es war schon oft vorgekommen das man ihn berauben wollte. Er war es gewöhnt, aber die meisten Räuber wussten mittlerweile das man Waldläufer nicht so einfach bestehlen sollte.

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Sie fasste sich kurz und legte dann eine verwirrte, verführerische maske über ihr Gesicht. Mithilfe ihrer magie ließ sie kleine teile ihrer Haare zu Silber werden, damit sie umso schöner glänzten.
"Eine Reisende, die eine Unterkunft sucht."
Sie merkte, dass ihre Stimme zu mädchenhaft klang und drosselte sich ein wenig.
[b]"Ich habe keine Waffen dabei, würdet ihr mir die Tür öffnen?"

Mit leisem Gähnen wachte Varjo auf. Das Klopfen an der Tür hatte ihn geweckt. Als er eine Stimme dierekt im Zimmer hörte, krabbelte er vorsichtig unter dem Bett hervor und blickte sich ersteinmal kurz im Zimmer um. 'Hübsches Zimmer hat Kirja da gefunden', dachte er und schaute über seine Schulter, ob die Ratte noch schlief. Es war für ihn keineswegs angenehm im Regen draußen zu sein. Vor Allem nicht bei solch einem Wolkenbruch. Dann blickte das Glasmännchen zu der Person auf, die im Zimmer war und verkroch sich sogleich wieder etwas unter dem Bett, um sie zu beobachten.'Würde er mich zertrampeln?' Als er Dolch des Mannes sah, schreckte er auf. "Bitte... Bi-bitte... Bitte zertrampel mich nicht. I-i-ich war auch nicht absichtlich in deinem Zimmer. E-ehrlich", wisperte Varjo schüchtern und ängstlich.

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Adara,, sichtlich gestört von dem ANgreifer, zog ihren schwarzen Mantel aus und enthüllte das weiße unterkleid, welches sie vorher extra ein enig angefeuchtet hatte. [b]"Darf ich bitte reinkommen?"

Artheas dachte kurz darüber nach. Eine harmlose Frau also. Er steckte seinen Dolch zurück und gerade als er antworten wollte, war es ihm, als würde etwas in seinem Zimmer wispern. Aber er glaubte nicht an Gespenster und machte sich nicht viel daraus. "Nun, es gibt genügend freie Zimmer in diesem Wirtshaus." Auch wenn eine Dame mal eine Abwechslung wäre, so vergaß der Waldläufer niemals, wer daheim (denn auch ein Waldläufer lebte zeitweise an einem festen Ort) auf ihn wartete. Gedankenverloren strich er über die Kette die er um seinen Hals trug. "Es tut mir Leid, aber Ihr müsst Euch wohl nach einem anderen Zimmer umsehen, junge Maid." Damit war diese Unterhaltung für ihn beendet. Er zog seine dreckstarrenden Stiefel aus, stellte sie an die Wand. Dann legte er den Umhang und das Lederhemd ab und hing diese über einen Heizkessel zum trocknen. Sein Leinenhemd legte er über einen Stuhl und seine Hose aus schwarzem Leder legte er ebenfalls über den Stuhl. Seine Habseligkeiten lagen neben ihm auf einem Nachttisch und seine Waffen lagen griffbereit neben dem Bett. Nur der Bogen hing an einem Haken am Schrank. Zufrieden wollte Artheas sich schlafen legen, aber ein fiepsen unter dem Bett erregte seine Aufmerksamkeit. Er nahm ein Stück Brot, welches er sich mit nach oben genommen hatte, und legte dieses unters Bett. Morgen früh würde er dann sehen welches Tier sich eingenistet hatte. Ihm machte das nichts, er hatte nichts gegen Insekten und Nagetiere.

"Verdammte Scheiße! Mach das Tor auf!", schrie sie ihn an. "Es tut mir Leid aber zu so später Stunde darf ich niemanden mehr herein lassen", sagte der Torwächter. "Weißt du wie scheiß egal mir das ist, lass mich rein bevor ich erfriere oder ich schneid dir deine Kehle durch!" "Jetzt darf ich sie erst recht nicht mehr herein lassen." Wütend brüllte sie ihn an. "Arghh, ich hab die Schnauze voll von euch Menschen, lass mich rein, oder du wirst der wünschen nie geboren zu sein." Der Wächter war nicht beeindruckt, befehl war Befehl, und wenn man so unhöflich war, dann war er es auch. Er schloss den Spalt in der Tür. Sie überlegte ob sie die Tür eintreten sollte, aber die Stadt war zu klein, als dass sie dort hätte untertauchen können. Aber weiterziehen kam nicht in Frage, sie war müde, nass durchgefrohren und zu sauer. Sie suchte sich zwei gut stehende Bäume, außerhalb der Sichtweite des Tores und knüpfte eine schnur auf, dann kramte sie aus ihrem Rucksack eine große Plane aus Wasserabweisendem Stoff und baute sich ein niedriges Dach. Mit ein paar kleinen Holzstücken die sie zusammensammelte erzündete sie ein winziges Feuer, gerade groß genug um einen Tee darauf zu kochen. Sie kramte ihre Vorräte heraus, viel war nicht übrig, sie nahm einen harten Kanten Brot und ein Stückchen Käse. Es würde noch ewig dauern bis es hell wurde, der Boden unter ihr war nass und kalt. Sie zog ihren Mantel fest um sich, obwohl auch der klamm war, würde er sie notdürftig warm halten. Es dauerte lange bis der Trommelnde Regen auf ihrem Biwak sie in den Schlaf gesungen hatte. Das Aufwachen morgen würde keine Freude sein.

Es war nass. Sehr nass. Verdammt nass, um wahr zu sein. Und ja, er wollte so wahr sein. Warum hatte er nicht auf den Rat von der netten Frau in der letzten Gaststätte gehört und war einfach geblieben? Nun gut, insgeheim wusste er den Grund. Sie. Sie verfolgen ihn. Er fühlte es. Sie waren hinter ihm her. Warum glaubte ihm das keiner? Alle hielten ihn bloß für verrückt, wenn er von ihnen erzählte.
In der Ferne erblickte er Lichter. Eine Stadt. Vielleicht wäre er dort sicher. Zumindest eine Zeit. Bis er weiter vor ihnen fliehen musste...
Hoffnungsvoll rannte er auf die Lichter zu...

Still verfolgte er das Geschehen im Zimmer und betrachtete mit großen hungrigen Augen das Stück Brot, das nicht weit von ihm endfernt vor dem Bett lag. Varjo wartete einige Minuten und kroch langsam unter dem Bett hervor. Mit Staunen betrachtete er die Waffen neben dem Bett und schlich, sofern es mit seinen leise klingelnden Schnabelschuhen möglich war, zu dem Brot. Das Stück war groß genug, dass Varjo auch seiner Ratte genug davon abgeben konnte. "Kirja", flüsterte er und schnalste leise mit der Zunge.
Einige Sekunden später kam die Ratte ebenfalls unter dem Bett hervor und sah auf das Stück Brot in Varjos Händen. Das Glasmännchen zog seine gefundene Pfeilspitze aus der Tasche und zerteilte das Stück Brot. Eine Hälfte für die Ratte, die Andere für ihn. Er dachte garnicht mehr an den Mann, der sich dieses Zimmer gemietet hatte und setzte sich gemütlich auf den Boden während er genüßlich das Bort aß.

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"Aber Herr, ich besitze kein Geld, um mir ein Zimmer zu nehmen. Und draußen ist es so kalt und es regnet in Strömen: sehen Sie, ich bin jetzt noch ganz durchnässt."
Er verstehts nicht. Ich werde wohl etwas deutlicher werden müssen.
Langsam strich sie ihr Hare hinter die Ohren und konzentrierte sich, um auch ihrer Haut einen leichten SIlberschimmer zu geben.
"Außerdem ist das Waldläuferdasein bestimmt furchtbar einsam. Ich bin sicher, Ihr würdet sicher gerne jemanden haben, mit dem Ihr euch . . . vergnügen könnt."
In dem Wissen, dass sie viel zu weit gegangen war, trat sie einen Schritt ins Zimmer.
Ich brauche das Geld so dringend. Und seine Brosche . . . ich glaube, sie trägt einen Zauber in sich. Dann werde ich sie doch nicht verkaufen müssen, sondern ihm geben. Ach, wie sehr ich mir doch wünschte, dass ich einfach fortgehen könnte.

Plötzlich bemerkte er ein kleines Lager im Wald. Wer auch immer dort wohnte, er musste gewarnt werden!
Schnell rannter er zu dem Ein-Mann-Biwak während er laut schrie:
"Hey ihr, ihr müsst hier weg, sie sind hinter uns her!"

Mora schreckte aus dem Schlaf und bereute es gleich, da ihr vor Kälte und Nässe alle Knochen wehtaten. Sie streckte ihre steifen Glieder, nicht ohne zu stöhnen. Was war los? Es war doch immernoch mitten in der NAcht. Sie hörte wie jemand lauten Fußes auf sie zulief und etwas schrie, das sie nicht verstand. Zudem war es so dunkel dass sie nichts sah, schnell zündete sie ein kleines Feuerchen an, das nasse Holz dampfte vor sich hin.

-Hörst du denn nicht? Sie koooooommeeeeeeen!!!
Mittlerweile war er am Biwak angelangt und klopfte mit seinem eisernen Handschuh ein paar Mal auf die "Decke".

"He, finger weg, der Stoff wird undicht!" Mora war sichtlich sauer, dass man sie geweckt hatte. "Und wer kommt?!" sie kroch aus dem Biwak und stellte sich einige Meter vom Fremden und vor allem vorm Biwak weg hin.

"Keine Zeit zu erklären, folg mir!" Mit diesen Worten rannte er ein paar Meter zum Stadttor hin, blieb dann stehen und schaute zurück.

"Den Teufel werd ich tuen, du kommst da sowieso nicht rein, nicht um diese Unzeit, das haben schon ganz andere versucht!" reif sie ihm hinterher. "Wovor läufst du denn weg, Herrgottnochmal, was soll den so schlimm sein?" So ein Spinner, mitten in der Nacht so einen Lärm machen, wo das Einschlafen sowieso schon so schwer fiel und dann nicht mal Klartext reden, der haate doch nicht mehr alle Tassen im Schrank.

Nun gut, wenn dieses Weib nicht will. Er rannte weiter, zum Tor hin.
"Kein Durchlass um diese Uhr...", fing die Wache schon an, doch dann sah er das Wappen des Ritters. "Oh entschuldigt, werter Ritter. Ich wusste nicht, dass ihr unter dem Kommando Herr von Aublings steht. Tretet ein."
"Hättest du etwas anderes gesagt, hätte ich dir auch gezeigt wo's langgeht, A****loch!"
Mit diesen Worten trat, nein, rannte er (r)ein.
SICHERHEIT! Zumindest für eine Nacht. Sie konnten überall sein!
Schnell begab er sich zum Gasthaus und öffnete langsam die Tür, sicherheitshalber mit der Hand am Schwertgriff, nur für den Notfall...

Artheas hatte sich bereits in seine Decke gemummelt. Er kratzte sich leicht an dem Stoppelbart, der gut zu dem Gesicht passte. Aber jetzt reichte es dem Waldläufer. Er hatte eindeutig Nein gesagt und nun besaß diese Frau die Dreistigkeit einfach ins Zimmer zu kommen. Ruckartig stand er auf, rollte sich herum und griff zu seinem Schwert. "Ich habe dem Wirt genug Gold für zwei Zimmer gegeben, Weib. Falls er dich also fragen sollte, dann sag ihm das ich für dich mitbezahlt habe. Und zieh dich gefälligst wieder vernünftig an, ich habe kein Interesse an einer elendigen Dirne." Er sprach freundlich, aber sein Gesichtszüge deuteten darauf hin das er gereizt war. "Raus jetzt." sprach er noch einmal und hielt ihr das Schwert drohend an die Kehle. Bei einem Seitenblick entdeckte er dabei eine Ratte und ein kleines Männchen. War das etwa eines der Glasmännchen? Die hatte man hier lange nicht gesehen.

Mora sah dem Kerl hinterher wie er zur tür hetzte und grinste schon, ob der Abfuhr die er erhalten würde. Als er so mirnichts dirnichts eingelassen wurde, klappte ihre Kinnlade herunter. Das reichte! JETZT war sie sauer. Ungeachtet, dass es sinnvoller gewesen wäre, einfach bis zum Morgen auszuharren, ging sie wütenden Schrittes, was ein Stampfen dargestellt hätte, wären ihr tritte nicht so leicht gewesen, vielleicht ob ihrer Größe, zu dem Tor, dass inzwischen wieder verschlossen vor ihr stand. Sie klopfte, feste, drei mal. Die tür ging wieder einen Spalt weit auf und von innen ertönte die müde und monotone Stimme. "Kein einlass um diese - ach du schon wieder! Was willst du ich habe dir schon gesagt, dass du wie alle anderen-" Sie ließ ihn nicht aussprechen. "Wie alle anderen was?! Den Kerl eben hast du sofort reingelassen, willst du mich verarschen?" Das letzte Wort schrie sie ihm ins Gesicht. "Sei ruhig, erstens war der Herr ein ehrwürdiger Ritter und zweitens sind hier Menschen in der Stadt, die gerne schlafen würden!" "Ach so ist das? Ich würde auch gerne in einem weichen Bett schlafen, aber ich bin anscheinend nicht gut genug, was?" sie hörte ein klirren und sah, dass der Mann ein Schwert zog. "Ist das alles was dir dazu einfällt?", blaffte sie ihn an, sprang drei Schritte zurück und zog hinter ihren Rücken ein Wurfmesser hervor. Mit voller wucht und einer perfekten einfachen Drehung landete die Klinge keine zwei Zentimeter vom Gesicht des Wächters in der Tür. Der laute Knall der dabei entstand ließ den Mann zusammenzucken. Er zog das Messer mit einiger Kraft und unter Kichern Moras aus der Tür. "Das kannst du Terrorweib dir morgen früh abholen, aber vor dem Frühstück kommst du hier ganz sicher nicht rein, und DANN überlege ich mir das auch noch mal genau!" Inzwischen waren zwei weitere Torwächter, aufgescheucht durch den Lärm hinter ihm. Mora konnte sie nicht sehen, spührte aber ganz deutlich ihre Auren. Sie tauschten leise einige Worte, die Mora auf die Entfernung nicht verstehen konnte. Ihren Willen hatte sie nicht, aber sie hatte sich abreagiert, und ihr war wieder warm, in ihr pulsierte das nicht ganz menschliche Blut. Demonstrativ lachend ging sie zu ihrem Biwak zurück. Es regnete immer noch, aber nicht mehr so stark, die Wolken hatten sich in den letzten Stunden kräftig entladen. Unter ihrem Regenschutz, entzündete sie schnell ein neues Feuerchen mit einigen kleinen Ästen die sie auf dem Weg durch den Wald mitnahm. wieder zischte das nasse Holz.
Als sie ihren Tee ausgetrunken hatte, legte sie sich wieder aufs Ohr, es war nicht trockener oder bequemer als zuvor, aber jetzt war sie wenigstens so übermüdet, dass sie zumindest schnell einschlafen konnte, bis zum Morgen konnten es nur noch 3 oder 4 Stunden sein, das war zu schaffen.

Ein kleiner Trupp Nachtmahre, ungefähr zwanzig Mann mit einem Anführer näherte sich der kleinen Stadt Westwärts. Sie waren nur zum Kundschaften ausgesandt wurden und deshalb nicht unbedingt eine Bedrohung.

Als der Mann aufstand schrack er auf und wollte gerade wieder unters Bett krabbeln, als er merkte, dass er enddeckt wurde. Varjoy Gesicht verfärbte sich rötlich und stopfte sich verlegen das letzte Brotstück in den Mund und stand auf. "E-e-e-endschuldigung", stotterte er los. Weiter kam er aber nicht, weil er ängstlich auf seinen Hintern plumste und zu Kirja hin kroch. Mit kugelrungen Augen sah er den Mann bittend an und sagte diesmal mit fester Stimme:"Endschuldigung. Ich wollte nich in deinem Zimmer sein, erlich. Das war keine Absicht. Ich hatte nur nach einem Unterschlupf vor dem Regen gesucht. Bitte, zertrampel mich nicht."