Reisende

"Ähm . . . beherrschen Sie jegliche Art von Magie?" Da es ihm unangenehm war, von oben herab angesehen zu werden, grub er in seinem Beutel nach einem bestimmten Samen, streckte dann die Hand aus und ließ ihn unter sich auf den Boden fallen. In Sekundenschnelle wurde er auf einem weichen, dunkelgrünen Bett hochgetragen: "Heidekraut", erklärte er lächelnd.

"Oh, das ist schön, ich hatte meine Zweifel, und wie geht es deinem Bauch?", sagte die Frau.

Mora, Gin und Adara sahen den merkwürdigen kleinen Mann neugierig an.

"Danke", sagte sie und legte vorsichtig einen inger an Varjo. "Etwas anderes wagt auch niemand zu behaupten. Aber du bist jetzt voller Ruß." Sie nahm ihn vorsichtig auf die Hand und wischte ihn mit einem feuchten tuch ab, und polierte ihn, dass er wieder glänzte und funkelte.

Yaseiantwortete kurz und drehte sich auf seiner kleinen Plattform zu Mora hin: "Und was ist mit Ihnen?"

Gin erwiederte den Blick skeptisch lächelnd und machte Javis Geste nach.

"Na da strahlt ja jemand ganz arg. Bringen wir dich mal zu deinen Freunden?"

"Ach was, die paar Minuten und ich konnte dem Kleinen helfen, das lass ich mal umsonst durchgehen. War mir eine Ehre."

Mora freute sich auch über Varjos Genesung und schnekte ihm ein ebenso breites Lächeln, wie er es auf den Lippen hatte.
Auch Gin lächelte milde über all die Freude.

Adara ging zu dem kleinen Glasmann hin und lächelte entzückt :" Ich freu mich so, dass es dir wieder gut geht! Wir haben übrigens einen Gast."

Yasei streckteb beide Arme nach vorne, und konzentrierte sich .Der Heidekrautteppich bwegte sich nach vorne, bis Yasei hinter Mora stand: "Guten Tag, Herr Glasman, mein Name ist Yasei-Ran." Dann wandte er sich wieder Mora zu: "Eine Drachenklanerin? Wie aufregend! Sie müssen mir etwas über isch erzählen." Und schon hatte er Papier und füller gtezüückt.

"Ein langer Name für einen kleinen Mann", sagte Gin witzelnd und kramte nach einem Stück Versöhnungskäse, den er Varjo reichte.
"Also Apetit hat er, dann muss es ja gut gelaufen sein", sagte die Glasbläserin. 2dann wartet eben, ich rum schnell auf und bring euch dann hin." Und schwups war sie verschwunden.

"Und um Lämgen besser als mein voller Name", fügte gin lachend hinzu.

"Das bleibt mein Geheimnis", sagte Gin verschwörerich lächelnd.

Yasei nickte, stieg von seinem Teppich und nahm dann einen Pflanzenstängel in die Hand und strich mit der anderen darüber. Binnen Sekunden war der Zweig er- und verblüht. Yasei streifte die Samen ab und steckte sie wieder in den Beutel, dann fragte er die Glasbäserin, ob die Kapseln jetzt fertig seien. Diese bejahte und Yasei ging nach drinnen, um sie sich zu holen.
Adara beschloss, ihn nicht weiter danach zu fragen, er würde es ihr irgendwann schon sagen.

Gin schwang sich wieder aufs Pferd und sagte: "Ich reite noch mal ins Dorf zurück, wir sehen uns später im Rathaus."

Mora sah Adara fragend an.

Die Glasbläserin hatte indes alle vorkehrungen getroffen und pfiff aus dem Fenster hinaus in den hinterhof wo ein Junge aufschreckte, der gerade mit geschlossenen Augen die Sonne genoss. "Komm rein und pass aufs Feuer auf, ich mach eben Pause, zack zack." Der junge nickte und rannte um die Hütte herum. Am Eingang lief er fast in die Gruppe, stoppte im letzten Moment, verbeugte sich tief und zwängte sich an Falkenauge vorbei in de Glashütte, aus der zeitgleich die Meisterin kam. Sie gab dem jungen eine Anweisung, dieser nickte und verschwand im inneren.
"So dann wollen wir mal!", sagte die Frau.

Ich freue mich über diese Einladung. Aber wer von I>hnen wäre denn so freundlich, mich mitzunehmen?"
Adara zuckte mit den schultern und formte mit den Lippen ein "später"

Gin sagte noch: "Ihr könnt auch einfach alle laufen, die Pferde dankens euch" und war dann mit einem "bis später" verschwunden.
Er ritt ein wenig durchs Dorf und stieg dann von Hevo ab, als sie einen Bunnen erreichten, der Brunnen bildete den Mittelpunkt des Dorfes. Gin kurbelte den eimer hoch und schüttete das Wasser in den trog, damit Hevo trinken konnte. Er trank auch einen Schluck und setzte sich dann auf den Brunnenrand. Eine Weile starrte er einfach vo sich hin bis ihn schließlich eine Stimme wachrüttelte.
"Hey du! Hörst du mich?", Gin drehte seinen Kopf in Richtung der Stimme und sah vor sich ein kleines Mädchen stehen, dass ihn breit anglotzte.
"Ja ich höre dich", sagte er mit freundlicher Stimme.
"Du siehst gruselig aus!", sagte das Mädchen prompt.
"Findest du wirklich dass ich gruselig aussehe?", fragte er mit gespielt erstaunter Stimme, so wie man halt mit Kindern sprach.
"Ja, aber du bist gar nicht gruselig, weil du siehst zwar so aus, aber du bist ein lieber Mensch, bist du doch!"
"So? Wie kommst du darauf?"
"Das ist eben so. Machi weiß sowas. Sie spührt das und dein Pferd denkt das auch, weil du ihm wasser gegeben hast."
"Hat das Pferd dir das gesagt?", fragte Gin gespielt erstaunt.
"Mhm", sagte das Mädchen und kicherte.
"Wie heißt du?", fragte es dann.
"Gin, und du bist Machi?" Wieder kicherte das Mädchen und nickte. Da viel gin ein, dass er noch Honigbonbons haben müsste von dem imker dem er ausgeholfen hatte.
"Willst du ein Bonbon, Machi?"
"Oh jajajajaja." Das Mädchen kam ganz nah heran und vergaß alle Scheu.
Gin gab ihr das Bonbon, das die Kleine sich in den Mund stopfte. Sie setzte sich neben Gin auf den Brunnenrand.
"Was machst du hier so allein?", fragte sie, das Bonbon im Mund herumschiebend.
"Ich wollte nur ein bisschen Ruhe haben, ich reise mit Freunden aber ich bin so viel Gesellschaft nicht gewöhnt und ch wollte ein bischen nachdenken."
"Oh dann nerv ich dich grade bestimmt", sagte das Mädchen, machte aber keine Anstalten daran etwas zu ändern und zu gehen.
"Nein nein, du nervst mich kein bisschen, aber weiß deine Mama denn wo du bist?"
"Joaa, aber das ist ganz egal. Hast du noch mehr so Narben?"
Gin musste lächeln, kindliche Direktheit hatte er schon immer geschätzt. Er zog sich den Ärmel hoch und zeigte ihr die Narben an seinem Arm. Sie machte große Augen und streckte die Hand danach aus, zögerte dann aber.
"Willst du mal anfassen? Mach ruhig." Gin ließ die kleine geduldig die ganzen Narben mit den kleinen Fingern antasten und nachfahren.
"Meine Mama hat auch so Narben", sagte sie schließlich.
"Wirklich?", fragte Gin verwundert?
"Ja, aber die darf ich nicht anfassen, Mama mag das nicht."
"Weißt du woher sie die hat?"
"Sie sagt ihr ist mal ein Topf Suppe umgekippt und da hat sie sich verbrannt."
"Achso." Von gin fiel ein mulmiges Gefühl ab.
"Hast du noch mehr Narben?", fragte die Kleine.
"Jede Menge", antwortete Gin.
"Machi! Komm weg da, du sollst doch nicht mit Fremden reden!", rief die schrille Stimme einer Frau.
"Oh das ist Mama, ich muss los, bis später!", sagte Machi und hüpfte vom Brunnen.
"Machs gut Machi", rief Gin ihr noch hinterher, als die kleine schon über den Platz um den Brunnen auf ihre Mutter zuwetzte. Als sie ankam schlug die Frau ihr mit der flachen Hand heftig ins Gesicht und schimpfte scheuslich.
Gin bakam ein schlechtes Gewissen und nahm Hevo bei den Zügeln und verließ das Dorf. Gerne hätte er die Mutter.... aber das waren Familienangelegenheiten, die ihn nichts angingen.

"Laufen wir bitte? Ich reite eh nicht sehr gerne." Mit diesen Worten ging Yasei voran.

"Er ist ziemlich seltsam, oder?", raunte Adara Mora zu: "Aber er sieht unheimlich putzig aus." Sie lächelte und dann gingen die beiden zusammen mit Falkenauge hinter ihm her.
An der Gaststätte angekommen, sahen sie einen mittelalten Mann mit lichten Haaren, der einen kleinen Vorhof fegte, auf dem tische und Stühle standen. Er hob die Hand zum Gruß und vertiefte sich dann in seine Arbeit.
Yasei blieb draußen bei den Pferden, wo er sie an einem frisch gewachsenen Baum befestigte, doch in der Gaststätte selbst war niemand. Plötzlich hörten sie eine leise Stimme, die von recht weit her zu kommen schien, schreien: "Du . . .nicht!" waren die einziegn Worte, die Adara verstand. Etwa eine halbe Minuten später kam eine sehr erschöpft aussehende Frau mit ihrer kleinen, braungelocken Tochter herein. Das Kind hatte eine ganz rote Wange und eine Träne kullerte ihm aus dem Augenwinkel. Die Mutter sah sie einen Moment lang an, dann sagte sie freundlicher: "Marie, empfang bitte die Gäste. Ich habe in der Küche zu tun."